Aufruf

AUFRUF

Ich bin so sehr geplagt
Und weiß nicht, was sie wollen,
Daß man die Menge fragt,
Was einer hätte tun sollen.

Johann Wolfgang v. Goethe

Hallo! Leute im Internet! seid einmal nette Leute und helft mir! Es gibt ja eine Welt von Chats, nützlich miteinander in Kontakt zu kommen, es werden Lexika gewälzt, um sich mit Quizfragen zu unterhalten, es gibt utopisch-sozialistische Staaten, in denen auf Inseln der Sehnsucht und der Seligen Quartier bezogen werden kann und sich alle Träume und Wünsche austoben können; da sind Foren mit höchstenfalls Meinungen, die man allermeist auch in der Zeitung lesen kann; und dann gibt es auch eine von der Bundesregierung geförderte Einübung in Demokratie mit fiktiver Parteiengründung und Wahlen: Alles muß Spaß machen, also muß auch Demokratie Spaß machen. Denn alle vier Jahre müssen ja die Wählerstimmen eingesammelt werden: und angeblich bedeutet ja Demokratie, sich nach dem Willen des Volkes und seinen Wünschen und Stimmungen zu richten.

Was schon im Grundgesetz beinahe unter den Tisch fällt ist die Tatsache, daß die Menschen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben und daß das Gemeinwohl auch noch zu berücksichtigen ist. Sonst könnte es mit dem großen Spaß einmal ganz schnell zu Ende gehen! Daß Eigentum verpflichtet wird festgehalten; aber daß Hilfe-Annehmen auch verpflichtet, das war damals in der Eile übersehen worden, und davon will auch heute kaum einer mehr etwas wissen: wir haben ja die "Sozialstaatsgarantie"! Sich in Demokratie üben heißt aber auch, nicht alles von anderen, von der Gesellschaft, vom Staat zu erwarten, sondern — gerade in heutiger Zeit — sich selbst mit den Problemlösungsmöglichkeiten zu befassen; und Probleme gibt es wahrlich genug.

Der Aufgabe, hier Wandel zu schaffen, verschreibt sich meine Homepage: Grundlage ist eine 50jährige Vorbereitung des Inhalts. Aber ich bin inzwischen zu alt und unbewandert am PC, um ein spannendes Spiel für fortgeschrittene Köpfe zusammenzustellen. Es soll hier nicht Altes wiedergekäut, sondern wichtiges Neues geschaffen werden. Unter gleichzeitiger Berücksichtigung alt-bewährter und im einzelnen unbestrittener Naturrechtskonzepte besteht begründete Hoffnung, im fortgeschrittenen Stadium des hier verfolgten biotelen Gutachtenverfahrens eine allgemeine Wohlfahrtsoptimierung zugleich mit einer Freiheitsoptimierung für die Individuen ohne modernen Krieg und unter Herunterschrauben des Terrors auf das unvermeidliche Restrisiko erreichen zu können. Dies Ziel muß hierzu bei jeder wichtigen Einzelentscheidung und insbesondere bei der Gesetzgebung von vornherein — eben durch die Begutachtung unter Mitwirkung der Wissenschaft — angesteuert werden. Zunächst geht es aber um eine grobere Vorprüfung des Verfahrens im Modell.

Wer könnte und möchte mir dabei helfen, den Gutachtenarbeitsbogen Seite 3-6 in eine brauchbare praktische Form zu bringen? Zunächst wurde nur der Anfangsteil IA auf Seite 3 beginnend neu überarbeitet. Wer kennt jemanden, der weiterhelfen könnte und eventuell wollte? Zunächst wäre eine linksseitige einblendbare Randleiste für eine Bewertungsskala +10 bis -10 mit Bewertungstext günstig, wobei die angeklickten Zahlenwerte in fortgeschriebene Textverrechnungsformeln importiert werden. Wenn die technischen Probleme gelöst sind, dann erst kann es so richtig spannend werden: etwa die beste Gesundheitsreform, Wege aus der Arbeitslosigkeit, aus der Schulmisere usw. (Eine beginnende teilweise unstrukturierte Materialsammlung zu beliebigen Beispielthemen hier. Zweckmäßigerweise zuerst, für Eilige, MANIFEST, weil vordringlich wichtig.)

Studierende, die ihr es ernst meint mit eurem Studium, um euch für einen ehrlichen und brauchbaren Beruf vorzubereiten!

Noch (geschrieben am 15. Dezember 2003) haben eure Vertreter, insbesondere in Berlin, zum Streik gegen die Sparmaßnahmen des rot-dunkelroten Senats aufgerufen. Sie arbeiten dabei eigentlich nur für ihre eigenen Interessen und für die derjenigen, die sie bestreiken. Und wieder laßt ihr euch an den Karren fremder Anliegen spannen, eine Probe auf eure Gefügigkeit morgen! Noch massiver als sonst werdet ihr, die Arbeitswilligen, in eurem Studium und an eurem Fortkommen behindert. Wenn es wirklich um die "Zukunft der Bildung" ginge als dem "einzigen Kapital, das wir haben", dann würden wohl mehr als 75 Millionen Euro im Haushalt der Universitäten eingespart; vor allem aber würde mächtig umgeschichtet und entrümpelt. Eure Anstifter reden von politischer Mobilisierung; doch wollen sie gar nicht, daß ihr — in der überwiegenden Mehrzahl eigentlich Fachhochschüler mit fest umrissenen Zielen — euch mit Politik befaßt, denn das ist doch ihre Domäne. Fällt euch nicht selbst auf, wie die regierungskontrollierten Medien auf Seiten der Studenten stehen, auf Seiten derjenigen von euch, die ohnehin die Universität mehr bevölkern als zum Kenntniserwerb nutzen? Dieselben Organisatoren, die auch wirklich und ernsthaft für das Erlangen brauchbarer Fertigkeiten Studierende heute vertreten und mißbrauchen, sie werden morgen im Rathaus sitzen, das sie "als Gäste" probeweise schon einmal besetzten. Von dort werden sie euch, ja allen und jedem echten Fortschritt, als ideologisch verbohrte und verdrehte Bürokraten dann tüchtig die Knüppel zwischen die Beine werfen.

Unfähig, ein brauchbares Werk zu probieren,
taugen wir g' rad' noch zum regieren;
was
müssen wir uns mit dem Motor befassen,
wenn sie uns nur an
s Steuer lassen!

>O weh der großen Babylon!
Herr, tilge sie von deiner Erden,
Laß sie im Pfuhl gebraten werden,
Und, Herr, dann gib uns ihren Thron.<
So sag das Häuflein, kroch zusammen,

Teilten so Geists- als Liebesflammen,
Gafften und langeweilten nun,
Hätten das auch können im Tempel tun.

Johann Wolfgang v. Goethe

Dann studiert mal recht fleißig! Wenn und soweit sie euch zum arbeiten brauchen, werden sie euch (be-)rufen, eure gewählten Vertreter und Repräsentanten.  Als die alten Kumpel von anno dazumal etwa für gut bezahlte Fachgutachten, solange deren Ergebnis nach ihrem Geschmack und Bedürfnis ist. Die Fortsetzung dieser Schweinerei ist aber nicht Schicksal: helft mit, eine unabhängige Gutachteninstanz aufzubauen, die das Wesentliche im Auge behält, ihr tut es für euch und alle anständigen Menschen in diesem Lande, ja vielleicht auf der Erde. Denn davon, daß sich die arbeitsamen und anständigen Leute in der Politik nicht wohlfühlen, lebt das Geschäft der Unfähigen und Gauner. Mit der biotelen Gutachteninstanz könnte jeder punktuell Einfluß nehmen oder würde doch dazu ermutigt, es zu versuchen. Das wär' doch mal was!

Als vor fast drei Jahrzehnten ein hartnäckiger Berliner Arzt-Kollege es schaffte, seine Krankheits- und Therapieformel zu einem von der kassenärztlichen Vereinigung finanzierten Modellvorhaben zu machen, hielt ich wenig davon: die soziologisch-psychosomatischen Krankheitszusammenhänge waren zu wenig berücksichtigt. Ein nicht unbeträchtlicher Teil an Krankheitserleiden und -ausfällen geht auf das Konto dieses gesellschaftlichen Zusammenhanges.
Zwar sehen wir nirgendwo mehr den klassischen Arc de cercle, die abenteuerlich Rückkrümmung des Körpers zu einer Brücke, wie ihn zuerst Charcot beschrieb und seine ärztlichen Zeitgenossen, und wie ihn auch Sigmund Freud, damals bei Hysterikern neben inszenierten epileptischen Krampfanfällen erlebten. Selbst das Kriegszittern von im Ersten Weltkrieg eingezogenen Rekruten, wandelte sich im Zweiten Weltkrieg wegen mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung zu Magenkrämpfen. In den letzten Jahrzehnten genügte es, die Mühe der Erwerbstätigkeit anderen zu überlassen; Krankheitszeichen wurden wegen der verhältnismäßigen üppigen Versorgungsgarantie nicht mehr abverlangt.

Der lässige, ja fahrlässige Umgang der Politik mit der Wahrheit und die Ausrichtung demokratischer Politik fast ausschließlich an Massenstimmungen passen auch zu Massenhysterien zusammen, wie wir sie ja am heftigsten unter "unserem Führer" 1933 bis 1945 erlebten und auch anderwärts heute beobachten können. Auch der "Feldzug gegen rechts"*, der selbst schon an Hysterie grenzt, kann gegen die neu aufziehenden Gewitterwolken nichts ausrichten: das Unwetter könnte genau so gut von "links" kommen. Auch in unserer Parlamentarischen Demokratie herrscht über den Umweg von Gremien und Kommissionen letztlich das Führerprinzip. Ein Mann oder eine Frau wird sich in der Regel bei Entscheidungsprozessen durchsetzen: sei es aus errungener Amts- und Machtstellung, sei es wegen Insiderwissens und aus einem Beziehungsgeflecht heraus oder der charakterlich-psychologischen Gesamtkonstellation innerhalb des jeweiligen Gremiums, in dessen Namen die Entscheidung verkündet wird. (Die Dominanz einer ganzen Gruppe dürfte seltener eine unteilbare Primärkraft darstellen, kann aber auch einmal aus den Umständen erwachsen: eine Mehrheitsentscheidung nach Abstimmung trägt oft auch den den Stempel einer führenden Persönlichkeit, dabei aber noch häufiger den einer Vergewaltigung der Minderheitsmeinung.) Der anonyme biotele Gutachtenprozeß erlaubt es, solche sachfremden Beweggründe und Abhängigkeitsverhältnisse auszuschalten; wird doch nur bei Urteilsübereinstimmung zwischen Personen entschieden, die sich gegenseitig nicht kennen und es nur mit sachlichen Gesichtspunkten zu tun haben.
BIOTELIE erst wäre ein wenigstens teilweiser Einbruch auch in die Politik zugunsten einer langzeitpolitischen "ruhigen Hand" unter unabhängiger wissenschaftlicher Kontrolle, beschränkt auf Teilproblemlösungen, in denen die Sachverhalte überschaubar sind (eben nicht-totalitär, auch schon deshalb, weil sich die jeweils beteiligten Gutachter nicht gegenseitig absprechen können).

* Kann die Vorsicht größer sein,
Das Unheil zu entfernen?
Ich seh' bei hellem Mondenschein
Nachtwächter mit Laternen.

Johann Wolfgang v. Goethe

Wie muß ein Sozialgefüge aussehen, in dem die allgemeine Fürsorge befriedigend geregelt und gewährleistet ist, ohne die Lust zu Arbeit und Leistung zu lähmen? Weder für Arbeitswütige und Überbeanspruchte noch für "Drückeberger" — und hierzu zähle ich eine Heerschar von Scheinbeschäftigten auch in Wissenschaft und Politik, die dabei bisher noch am besten wegkommen — ist der jetzige Zustand der wachsenden Massenarbeitslosigkeit ein gesundheitsfördernder und letztlich befriedigender. Machen wir uns die Funktionsweise des biotelen Gutachtenverfahrens ruhig am drängenden Phänomen der Massenarbeitslosigkeit deutlich.

Die Massen neigen zu Trägheit und glauben gerne an Versprechungen: panem et circenses (Brot und Spiele) genügten schon im untergehenden Alten Rom, um sie ruhig zu stellen; Freizeit- und Fun- (oder Glamour-) Gesellschaft oder Wohlfühl-Demokratie nennen wir das heute. Die Gewerkschaften, deren Bossen es dabei bisher nicht schlecht ging, wettern gegen jeden "Sozialabbau", auch wenn die deutsche Wirtschaft dabei zu Boden geht und nicht mehr erwirtschaften kann, was der "Sozialstaat" (fast ein Pleonasmus wie die "Volksdemokratie") verteilen soll. Am liebsten wäre es unseren weiterhin auf unsere Kosten für ihre illusionäre Utopie schwärmenden Marxisten und Sozialisten, wenn sie unsere überhöhten und die Arbeitsmotivation und -leistung untergrabenden Sozialstandards — langfristig betrachtet also sozialistische Parteibürokratie und Armut — auf die ganze Welt übertragen und durch "Sprachlenkung" zementieren könnten. Solange dies nicht der Fall ist — und diejenigen, die ja gerade ihre Unrechts- und Zwangsregime los wurden, würden sich dafür bedanken! — , schimpft man über und demonstriert man gegen die Globalisierung, die man mehr als ein Jahrhundert lang selbst als Internationalismus auf die roten Fahnen geschrieben hatte, und die man doch gar nicht aufhalten kann. Leider haben es verwöhnte Nachlässigkeit*, sozialistische Einpeitscher und Mediokratie dahingebracht, daß Bildung sich nicht mehr an bewährter Tradition und den Erfolgen orientiert, sondern sich auf die Wachhaltung der Erinnerung an das dunkelste Kapitel jüngster deutscher Geschichte konzentriert. Dies Meisterstück der Desinformation und Destruktion unter der Ankündigung der Aufklärung erfolgte unter Propagierung widerlegt verfehlter marxistisch-illusorisch-utopischer Ideen: voran diejenige der Gleichmacherei und Gleichschaltung aller Menschen noch über nationale Grenzen hinweg unter dem Versprechen ihrer Bescherung und Beglückung mit dem unter Anstrengung der Eltern und inzwischen Großeltern erreichten Wohlstand.

*Alles in der Welt läßt sich ertragen,
Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.

Johann Wolfgang v. Goethe

Heute schneiden sie Zöpfe,
Morgen rollen Köpfe!
Heute zerschlagen sie alte Formen,
Faseln schon wieder von neuen Normen!
Versprechen:
Lebenslanges Lernen —
Verbrechen:
Aus dem Paradies sich zu entfernen —
Bei Deutschen oder den Chinesen:
Fast alles ist schon 'mal gewesen.

Wenn wir zurückschauen, so müssen wir uns an dem orientieren, was uns und die Zivilisation weiter gebracht hat; wir dürfen uns die Übernahme bewährter Rezepte und Konzepte nicht durch die Lästermäuler als "reaktionär" und überholt madig machen lassen. Schauen wir auf Israel, in dem Juden das Kunststück fertigbrachten, selbst ihre alte, seit Jahrhunderten tote hebräische Sprache wiederzubeleben und währenddessen zu weltpolitischer Bedeutung aufzurücken. Was aber die Wundstellen und das Versagen anbetrifft, so wurde der Mensch durch deren Betrachtung kaum jemals von der Wiederholung seiner Fehler abgehalten. Hier muß unseren Politikern, muß unserer Gesellschaft zugerufen werden, sich an allen anderen orientierend endlich ein vernünftiges Maß einzuhalten:

Wann ist einer durchaus verarmt,
Wenn die Scham den Schaden umarmt.

Johann Wolfgang v. Goethe

Schaut nicht so viel zurück, blickt nach vorwärts und packt die Aufgaben an, deren Bewältigung unseren ganzen Einsatz, unsere ganze Kraft und Zeit braucht!


zu neuen PERSPEKTIVEN !

Einem unverständigen Wort
Habt ihr Sinn geliehen;
Und so geht' s immer fort:
Verzeiht, euch wird verziehen.

Johann Wolfgang v. Goethe

Deutschland war die Wiege des verstaatlichten Sozialismus in der Form des Marxismus; so richtig entfaltet hat der sich jedoch in Ost und West erst nach 1945. Bei gegenüber früher trotz beträchtlicher Aufwandsteigerung deutlich reduzierter Leistungsfähigkeit unserer Wissenschaft haben wir der Welt eigentlich endlich mit BIOTELIE (bios = Leben, telos = Ziel) etwas Besseres zu bieten als den Marxismus: nämlich eine nicht-totalitäre und damit nicht-illusionäre Utopie. (Utopie, weil es sich ja noch nicht um die Wirklichkeit handelt.) Wie könnte hiernach beispielsweise die Lösung des Arbeitslosenproblems aussehen? Optimal wohl, wenn die kostspieligen Arbeitskämpfe eingestellt und durch den Aufbau eines wieder aufnahmefähigen Arbeitskräftemarktes ersetzt würden bei gesetzlich festgesetzten Mindestlöhnen zur Deckung wenigstens des notwendigen Lebensbedarfes. (Das politische Streikrecht bei Nicht-Funktionieren des Arbeitsmarktes — wie heute — und gegen andere unrechtsmäßige Zustände bliebe dabei unangetastet.)
Hierzu müßte die Arbeitszeit für standardisierbare Arbeit verkürzt werden, was vernünftig nur durch Absenkung der Lebensarbeitszeit geschehen kann. Bei weitergehenden generellen Tages- oder Wochenarbeitszeitverkürzungen gäbe es keine Berufe mehr, in denen unter einem Vorbild ausgebildet und ein ganzer Einsatz geleistet wird, sondern nur noch Jobs. Die Verkürzung der Lebensarbeitszeit schafft aber nur Arbeitsplätze für die nachrückende Jugend, wenn ein Ausweichen in Schwarzarbeit kräftig erschwert wird. Schon deshalb muß dem Gedanken der Bargeldabschaffung und dessen Ersatz durch Chipgeld näher getreten werden.

Die Priester vor so viel Jahren
Waren, als wie sie immer waren
Und wie ein jeder wird zuletzt,
Wenn man ihn in ein Amt gesetzt.
War er vorher wie ein Ameis krabbelig
und wie ein Schlänglein schnell und zappelig,
Wird er hernach in Mantel und Kragen
In seinem Sessel sich wohl behagen.
Und ich beschwör bei meinem Leben,
Hätte man Sankt Paulen ein Bistum gegeben:
Poltrer wär' worden ein fauler Bauch,
Wie coeteri confratres auch.

Johann Wolfgang v. Goethe

Es ist klar, daß wir alle den Gürtel vorübergehend etwas enger schnallen müssen, wenn bei verlängerter Lebenszeit das Rentenalter vorverlegt wird. Insgesamt betrachtet macht es aber nach einer Einführungsphase finanziell keinen Unterschied mehr, ob das Bruttosozialprodukt von der Jugend erbracht wird oder — gar noch durch Ausdehnung der Lebensarbeitszeit — von der älteren Generation. Tatsächlich aber zieht Jugendarbeitslosigkeit die übleren Folgen nach sich und schafft schon gar keine "industrielle Reservearmee" (und dieser "umgedrehte" Ausspruch Marxens drückt den Ausfall großer Teile der "68er" bei uns noch gelinde aus). Bei Anwendung oder doch Beachtung des hier vorgeschlagenen biotelen Gutachtenverfahrens werden wichtige Gesichtspunkte (Aspekte) bereits im Gesetzgebungsverfahren langfristig berücksichtigt. Letztlich endet das voll durchgezogene, in der Tradition des europäischen Humanismus wurzelnde Verfahren in einer, zugegeben noch recht hypothetischen, Formel des "Sozialen Gleichgewichtes" (IA52). Wenn der Arbeitsmarkt normalisiert ist, die Jugend Arbeit hat und früh einsteigt, so ist bei steigender Arbeitsproduktivität die Finanzierung der Renten auch bei verlängertem Lebensabend ein Klacks. Die Frage der "Generationengerechtigkeit" als Angstkulisse für die Jugend konnte doch nur auftauchen, weil ein erheblicher Teil dieser Jugend trotz der in seinem Ausmaß früher nie gekannter Unterstützung durch die Älteren einfach nicht zum Zuge kommt.

Wie das Tätige scheidet,
Alles ist Pfründe,
Und es lebt nichts mehr.

Johann Wolfgang v. Goethe

Generationengerechtigkeit?

Auch die von mir nach ihrer Gründung angesprochene "Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen" (SRzG) war nicht bereit, sich mit mir auf eine Diskussion einzulassen. Offenbar geht die Initiative von einer Anzahl ausgewachsener Akademiker aus, die sich vom Jugendverband YOIS sekundieren lassen. (Mehr hierzu im e-book.)
"Der Begriff der Generationengerechtigkeit hat gute Chancen, das geistige Leitmotiv des neuen Jahrhunderts zu werden",
heißt es in ihrer Programmschrift
.32

Hiergegen hatte und habe ich einzuwenden, daß die Generationengerechtigkeit eine selbstverständliche Folge der Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit überhaupt ist. Wo es für die lebende Generation nur ungenügende Rechtsverwirklichung gibt, da hat diese kaum Sinn für die Gerechtigkeit kommender Generationen. Das auch von der Stiftung beklage Kurzzeitdenken unserer Politiker mit Horizontbegrenzung auf die Wahlperiode steht allerdings der Rechtsstaatlichkeit entgegen und verlangt nach Reformation. Für diese ist aber wenig getan, wenn die Stiftung die Abgeordneten ständig mit ihren Druckschriften bombardiert, so daß diese nun auch schon bei jeder Gelegenheit das Schlagwort "Generationengerechtigkeit" (neben oder zugleich mit "Nachhaltigkeit") im Munde führen und zwangläufig mißverstehen. Die Jugend, von denen ein erheblicher Teil am Eintritt in das Wirtschaftsleben gehindert wird, wird dazu angehalten, darüber zu lamentieren, daß sie zukünftig die Rentenlast langlebigerer Eltern- und Vorelterngenerationen zu tragen habe. Mit der aus dem Kurzzeitdenken entspringenden Konzept, das Renteneintrittalter etwa von 65 auf 67 Jahre zu erhöhten wird aber nicht dagegen getan, daß ein erheblicher Teil der Jugend erst gar nicht oder viel zu spät in den Arbeitsprozeß eingegliedert wird. Kurzfristig werden dadurch eher weniger Arbeitsplätze für die Nachrückenden frei. Die Jugend wird also nicht wegen der Alten, sondern ihrer selbst wegen, in wenigen Jahrzehnten in eine tiefes Loch fallen. Das Staatshaushaltsdefizit wird deshalb immer "nachhaltiger". Wenn bereits in der Jugend fürs das Alter Vorsorge getroffen werden soll, so muß die Politik zukünftig so eingerichtet werden, daß daß die Jugend Arbeit hat und daß nicht Kriege oder Revolutionen die Ersparnisse vernichten. Die von der SRzG geforderte "intergenerationelle Gerechtigkeit" nähert sich — staatlich organisiert — zwangsläufig sozialistischen Rezepturen, welche bereits gescheitert sind. Von der "Ideenkonkurrenz" BIOTELIE aber wollen die Experten nichts hören: VERGLEICHEN und AUSLESE gehören nicht zur neuen (genannt "kritischen") wissenschaftlichen Tradition, deren Zeitrechnung mit Karl Marx beginnt!

Hab' ich gerechterweis' verschuldet
Diese Strafe in alten Tagen!
Erst hab' ich' s an den Vätern erduldet,
Jetzt muß ich' s an den Enkeln ertragen.

Johann Wolfgang v. Goethe

1.) KAMPAGNE FUER INSTITUTIONELLE VERANKERUNG VON GENERATIONENGERECHTIGKEIT
Bei dem von der SRzG organisierten Workshop am 27. November werden erstmals Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SPD und CDU (die meisten unter 30) versuchen, einen gemeinsamen Gesetzentwurf auszuarbeiten, um Generationengerechtigkeit institutionell zu verankern. Sollte dies gelingen und ein solches Gesetz tatsaechlich verabschiedet werden, so wuerde sich Deutschland radikal veraendern. Das Verschieben von Lasten auf Kosten kommender Generationen wuerde dann erheblich erschwert,

so die SRzG ihrem E-Newsletters Nov.03.
Wieder eine Spezialethik mehr und ein weiterer Streitfall zwischen künstlich geschaffenen Interessengruppen: nun jung gegen alt! Der Wunschkatalog des Grundgesetzes ist geduldig; die Parteien wissen das, die Abgeordneten sind wieder einmal mit wichtiger Miene beschäftigt. Themen des Workshops:

...- Anemon Boelling: Vorschlaege zur institutionellen Verankerung oekologischer Generationengerechtigkeit
- Peer Ederer: Methoden zum Messen von Generationengerechtigkeit im Wirtschafts- und Sozialbereich
- Florian Boettcher/Benjamin Herzberg: Vorschlaege zur institutionellen Verankerung finanzieller Generationengerechtigkeit...

Die sog. Junge Gruppe, also die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten unter 35, forderte vorletzte Woche Instrumente fuer mehr Generationengerechtigkeit. Auszuege daraus: >Wir fordern
1. Generationenbilanzen als Informationsinstrument (...)
2. Generationenvertraeglichkeitspruefung bei Gesetzentwuerfen (...)
3. Zukunftsausschuss
Der Bundestag braucht einen >Zukunftsausschuss< als selbstaendigen Querschnittsausschuss, der zentrale Gesetzgebungsvorhaben auf ihre
langfristigen Folgen und ihre Generationengerechtigkeit durchleuchtet. Fuer jeden Politikbereich gibt es im Bundestag eine Lobby der Fachpolitiker. Nur die Zukunft hat keine >institutionalisierte< Fuersprache. Das muss sich aendern, wenn nicht laenger die Langfrist-Folgen der Politik ausgeblendet werden sollen. Der Ausschuss muesste bei allen Gesetzesvorhaben ein Zugriffsrecht der Befassung haben. Durch personelle Umschichtungen innerhalb der Bundestagsverwaltung muessen seinem Sekretariat ausreichend Fachkraefte zugeordnet werden, damit diese Langfristfolgenabschaetzung serioes geschehen kann. Der Zukunftsausschuss muss sich dazu im Rahmen eines realistischen Budgets im Einzelfall auch der Hilfe externer Gutachten bedienen koennen.< 33
Ein neuer Wasserkopf der Bürokratie? Denn gefährlich werden kann solche neue Verzettelung dem politischen Klüngelkonglomerat ja nicht.

7.) GENERATIONENGERECHTIGKEITS-PREIS 2003/2004 Der Bundesminister fuer Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, hat die
Schirmherrschaft fuer den zweiten Generationengerechtigkeits-Preis uebernommen. Dieses persoenliche Engagement von Wolfgang Clement zeigt, dass Generationengerechtigkeit mittlerweile eine wichtige Rolle im Bewusstsein der Politiker spielt, wenn auch noch nicht ausreichend in ihrem Handeln....

Da macht man gerne Gelder locker, wenn einem als Politiker neue unverbindliche Phrasen angeboten werden und man sich als jugendnahe und nachwuchsfreundlich präsentieren kann. Eine derartige "Bewegung" hat man leicht im Griff.

Seit Jahrtausenden wird das Verhältnis zwischen alt und jung von GEGENSEITIGKEIT geprägt: "Du sollst Vater und Mutter ehren...", so stärkt das 4. Gebot die Position der Schwachgewordenen, und im Koran steht es nicht anders. Nun läßt Modernität sich auch hier in den sozialistisch-motivierten Sog der Verteilungsgerechtigkeit ziehen; die Jungen wollen nach Abkassieren von den Alten den "Generationenvertrag" aufkündigen. Im Kuratorium der Gesellschaft sitzt Anna Luehrmann — und ich verpfände Petschaft und Siegel, daß es sich um die jetzt vielleicht 20jährige jüngste Bundestagsabgeordnete (Bündnis90/Grüne) handelt — frisch gebackene Politikstudentin, die in "TV-Total" Stefan Raabs sich präsentierte und als ihre Ziele die gesetzliche Freigabe von Haschisch und die Rentensicherung für die Jungen nannte. (Nach 8 Jahren selbst als MdB rentenberechtigt!)
Das Kurzschlußdenken gesellt sich nun zum Kurzzeitdenken; denn jedes Denken, das nicht alle biotelen Aspekte berücksichtigt, ist Kurzschlußdenken.
So sitzen sie also wie beim Kaffeekränzchen und und wollen den Kuchen verteilen, den die Alten gebacken haben. Vernünftige Gedankensplitter können auch hier nicht ausbleiben, dies sei eingeräumt. Aber es scheint doch in erster Linie um Eigenprofilierung zu gehen, nicht wirklich um Zukunft, die nur über das unteilbare Allgemeinwohl zu retten ist. Ganz still ist es geworden bezüglich des Jahrzehntegefasels "von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft" zu einer Zeit, da niemand mehr dienen will. "Von der Verdummung zur Entmündigung" hätte man diese Entwicklung auch beschreiben können, die zwangsweise mit einem Verfall von Freiheit und Selbstbestimmung verbunden ist.

>Ruf' ich, da will mir keiner horchen;
Hab' ich das um die Leute verdient?<
Es möchte niemand mehr gehorchen,
Wären aber alle gern gut bedient.

Johann Wolfgang v. Goethe

Sind wir Alte noch erträglich?
klingt von unten die Kombüse,
wo das ganze Junggemüse
ohne Blattwerk hochgesprossen
sich laut feiern als "Genossen".
Wenn wir Alten abgestorben,
wer sorgt dann für heut' und morgen?

Das Zugriffsrecht auf jedes einzelne Gesetzesvorhaben "will" ja auch die biotele Gutachteninstanz. Aber für deren Urteile wären ja dann nicht die Parlamentarier zuständig, sondern die Betroffenen, alt wie jung. Und da ginge es auch nicht um einen Sondergesichtspunkt, um neu konstruierte Lobbyinteressen, sondern um die vielschichtigen Rundumaspekte des unteilbaren Gemeinwohles, das biotele Langzeitpolitik erfordert.

Wir müssen also alle diejenigen, die einzeln oder in Gruppen für einzelne Aspekte einer intakten Gesamtsystemfunktion (des Staates, der Gesellschaft, des Individuums etc.) eintreten, dazu aufrufen, nicht weiter zur Verzettelung der Kräfte beizutragen, sondern dem biotelen Gesamtkonzept beizutreten. Hierzu genügt nicht der Zusammenschluß in Netzwerke, insbesondere wenn solche gegeneinander konkurrieren oder sich daran ergötzen, daß andere durch die Maschen fallen, nur weil sie etwas anderes denken oder einfach nur weil sie Konkurrenten sind. Einer der kybernetisch deutbaren Sammelbegriffe einer Systemoptimierung ist der der Hygiene (Gesundheit).

Ich sagte eingangs, daß mir eine "Gesundheitsformel" früher während meiner ärztlichen Praxistätigkeit selbst verdächtig war; inzwischen aber werden Therapiestandardisierungen weltweit immer mehr zum Maßstab. Im biotelen Gutachtenarbeitsbogen ist bereits die grobe qualitative Abschätzung in vielen Fällen fruchtbar: ich selbst bin seit Jahrzehnten so verfahren. Selbst Punktdifferenzen etwa in Milliarden- oder Millionenhöhe werden als Urteilsübereinstimmung gewertet, wenn die Gesamtpunktergebnisse verschiedener Gutachter übereinstimmend oberhalb oder unterhalb Null liegen. Allerdings spricht eine größere numerische Differenz nach Austausch der Sachinformationen vor der Urteilsabgabe doch für Auslegungsunterschiede und muß zu denken geben und in besonders gewichtigen Fällen eine Überprüfung der Ursachen durch die Gutachtenzentrale über ein erneutes (verkürztes) Gutachtenverfahren zur Folge haben.

Das "Soziale Gleichgewicht" wäre ein Zustand zwar nicht eines allgemeinen sozialistisch-kommunistischen Paradieses, das von einer sich herzlich umarmenden durch Gleichheit und Einheit geprägten Menschheitsfamilie bewohnt wird, sondern ein Zustand globaler Ausbügelung krasser Not und vielgeschäftiger bunter AKTIVITÄT und hoffentlich doch ein Optimum irdisch zu erreichender Zufriedenheit der Menschheit insgesamt. BIOTELIE böte vor allem der Jugend wieder einen Anreiz und ein erreichbares Ziel für das sich Anstrengung lohnt. Möglich, daß die Ansprüchlichkeit der Massen über deren Veto hier solchen Fortschritt bei uns zunächst verhindert; vielleicht wird sich zunächst ein anderer Staat des biotelen Konzepts bedienen. Es könnte sich dann doch der Gedanke durchsetzen, daß ein Weg aus dem globalen Desaster nur über Geburtenbeschränkung — insgesamt gesehen und mit verläßlicher internationaler Hilfe für die Notleidenden verbunden — und Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner der Erhaltung der Lebensgrundlagen führt, also auf BIOTELIE.

Die Menschenrechtsdebatte wird neu geführt werden müssen und weit ehrlicher als heute geschieht. Die Verabsolutierung qualitativer Ansprüche, ohne Berücksichtigung ihrer quantitativen Dimension führt in die Verlogenheit und Irre. Es kann keinen absoluten "Anspruch auf Leben" geben, wenn es Achtung vor dem Leben (Albert Schweitzer) geben soll. Unerfüllbare Träume und Wünsche gehören nicht in eine Staatsverfassung, welche die Rechtsordnung tragen soll. Geltendes Recht muß durchsetzbar sein, sonst leistet es der Rechtlosigkeit und Willkür Vorschub und der Verächtlichmachung von Verfassung und Recht als Aushängeschild einer verlogenen Politik. Reden ist dann ein anderes als Handeln, und die Parlamentarische Demokratie damit unglaubwürdig und ohne verdiente Autorität.

Berlin, den 17.07.2002

Der Sozialismus hat seine historische Aufgabe, den Lebensstandard der Bevölkerung insgesamt zu heben erfüllt, in erster Linie dort, wo er reformatorisch gehandhabt wurde, zumindest in den westlichen Industriestaatent. Diese Entwicklung war eng mit der Demokratisierung verbunden. Die wirklich beispielhaften Frühsozialisten waren Leute wie Saint Simon, Fourrier, Owen, Herzen, Moses Hess, Rodbertus, Blanqui, dann auch Proudhon u. a. und hatten daran offenbar einen größeren Anteil als Marx-Engels. Deshalb sollten wir angesichts der rapide sich vermehrenden Bedrohungen von Natur und Menschheit den weiter verbissen am überlebten Marxismus — meist in wenigstens verstecktem Eigennutz — in utopisch-illusorischer Schwärmerei Festhaltenden entgegentreten und die mit BIOTELIE sich eröffnenden Zukunftschancen ergreifen. Was uns als Demokratisierung angepriesen wird und jeder Kontrolle abgeneigt zeigt, erschwert nur die vor uns liegende schwere Aufgaben: mit dem Beklatschen der Schönredner und Demagogen ist nichts Gutes getan. Vom Ideal eine angeblich erst zu verwirklichenden Sozialismus sollten wir uns im Hinblick an dessen Versagen nach Millionen von Blutopfern und millionenfachem Leid endlich trennen. Einen "Biotelismus" darf es nie geben! (Der Verzicht auf biotelen Pflichtunterricht in den Schulen, ist aber kein Hinweis auf eine Geheimlehre, wie gerade von Seiten der Dogmatiker schon behauptet wurde.)

Wahrhaftig, die Arbeit haben sie nicht erfunden
die Marxisten und ihre Eleven,
schwatzend sitzen sie eben
Stunden,
in Runden
mit wichtigen Mienen
für den Diskurs,
auf den schwerlich sich reimt.

Güter, meinen sie,
produzieren Maschinen
immerfort
in Fülle,
es bedürfe der Eilung
nur ihrer gerechten Verteilung:
von dieser Lehre
geleimt
und gelähmt:
der Wille
zum Leisten.

Anspruch, das Zauberwort,
an dem jede Logik zerbricht,
am meisten
verspottet ist Pflicht,
schließlich nicht mehr erwähnt,
wie die Tugend,
die Ehre,
ein Unwort der Alten
und Dummen,
die noch mit krummen
Rücken sich übten im Genügen.
während die ständig
verlängerte Jugend
echt-demokratisch
unbändig
sich stürzt ins Vergnügen.

An dieser Stelle fordere ich jeden verantwortungsvollen Bürger zur ernsthaften Mitarbeit am Aufbau wirklich tragfähiger demokratischer Strukturen auf. Ein unabhängiges Gutachtenverfahren, welches die allgemeine Wohlfahrt (oder das Gemeinwohl) zum Gegenstand hat, soll zu einem brauchbaren Instrument der Wende von der zerstörerischen Wachstumspolitik zu Gleichgewichtspolitik erhoben werden. Bitte unterstützen Sie mich, etwa bereits, falls Sie mir beim Web-Design* und -Programmierung helfen können, um all die Tabellenfenster einzublenden und die Rechenformeln einzubauen, die das biotele Gutachtenverfahren erleichtern und damit erst ermöglichen. Die komplexen und voluminösen Fragenreihen sollen nicht abschrecken, sondern daran erinnern, daß man sich genau informieren und gründlicher nachdenken muß, wenn man als Bürger besser regieren will als die meisten unserer politischen Repräsentanten. Nur so können sich mündige Bürger entwickeln, die auch Verantwortung zu übernehmen bereit sind und nicht nur oberflächliche Zerstreuung suchen. Bereits die ersten grundlegenden qualitativen Fragebeantwortungen können weiterhelfen.
Dies ist kein Quiz, das nur Lexikonwissen abfragt: hier wird Zukunft gestaltet!

* ich danke Herrn Klaus-Dieter Rönsch http://www.anecken.de für die Design-Gestaltung dieser Website


Mit dieser Welt ist' s keiner Wege richtig;
Vergebens bist du brav, vergebens tüchtig —
Sie will uns zahm, sie will sogar uns nichtig.

Johann Wolfgang v. Goethe

Entwurf eines Anschreibens

Sehr geehrte Damen und Herren,

Das Anliegen STIMME DER WISSENSCHAFT (SDW) ist ein historisches Erbteil; aber heute kann dieser Traum einer Einheit der Wissenschaft wieder verwirklicht werden, allerdings nur in kollektiver Zusammenarbeit, wie sie durch den raschen und preiswerten Informationsaustausch über das Internet begünstigt wird..
Im Zusammenhang mit der Diskussion um eine "Evidenzbasierte Medizin" fiel der markante Spruch: "Wer fragt führt" 34
Gemeint war zwar speziell die Antwortmanipulierung in den derzeitigen Umfragemethoden, aber die Aussage gilt auch in dem Sinne, daß die Unterdrückung von wichtigen, ja wesentlichen Fragestellungen Irreführung und Orientierungslosigkeit zur Folge hatte und weiterhin hat.

Wiederum waren es die Weltkriege, die zunächst im nationalen Rahmen zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwangen, aber:

Historians of the future of these times will note as the most important thing going on in the world today, not the great war, but the fact of the awakening among men of science to the fact of the immense purpose which they have to fulfill in the affairs of mankind..(THE AWAKENING OF THE SCIENTISTS - CHAPTER I - PART II © David J. Rhees 35 , Chapel Hill - 1979) http://americanhistory.si.edu/scienceservice/thesis/rone2.htm

Vom Phänomen der Vermassung bleiben ja leider auch die Wissenschaften nicht verschont, wodurch der Zwang zur Profilierung und die dabei auftretenden Schwierigkeiten so weit gestiegen sind, daß vielerorts zu unerfreulichem und unlauterem Konkurrenzgebaren kommt und sogar zum Mittel der Fälschung gegriffen wird. Als Heilmittel empfiehlt STIMME DER WISSENSCHAFT die anonyme Zusammenarbeit, deren Vorteile inzwischen durch die Delphi-Methoden bestätigt wurden. Zwar wird dabei hierfür die Kooperation größerer Verbände angestrebt; zu Beginn müssen sich aber einzelne Fachleute zu berufsspezifischen Initiativgruppen (etwa als nichteingetragener Verein) zusammenschließen. Nur letztere verkehren unter Nennung ihrer Personennamen untereinander, während nach außen die Gruppen nach Absprache untereinander (auch zwischen den Gruppen) und möglichst zusammen geschlossen auftreten.

Ein kooperierender Verein oder Verband übernimmt dabei folgende Pflichten:

1. Er entrichtet einen geringen Mitgliedsbeitrag zur Deckung organisatorischer Kosten und teilt der SDW mit, ein wie großer Kreis aus seinen Mitgliedern für welche Fachbereiche sich als zuständig und kooperativ gemeldet hat. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird unter Abstimmung unter den Mitgliedern in der Regel jährlich festgelegt, bei Mehrheitszustimmung auch häufiger.

2. Er sendet jede etwaige einzelne Gutachtenanfrage an alle Mitglieder mit E-Mail-Adresse weiter und empfiehlt Ihnen, sich freiwillig bei der E-Mail-Adresse der SDW zur Mitarbeit zu melden. (Dies kann auch mittels eigens eingerichteter anonymisierender E-Mail-Adresse geschehen und unter Nennung eines selbst bestimmten Pseudonyms, das einzig bei Veröffentlichungen benutzt wird.) Das jeweilige Arbeitspensum pro Anfrage soll in der Regel eine Beschäftigungszeit von 20 Stunden im Jahr nicht überschreiten; im Regelfall soll sie deutlich niedriger sein; häufig (etwa bei der Prüfung auf Übereinstimmung ) liegt der Zeitaufwand bei wenigen Stunden und kürzer. Die Anfrage-Stafette ist dann von SDW weiterzureichen unter bisherige Ergebnisübermittlung. Die SDW wählt aus den sich Meldenden nach dem Zufallsprinzip mindestens je zwei Gutachter für dieselbe Beurteilung aus.

Bei Zögerlichkeit eines Gutachters wird ein Dritter aus dem Register der Ersatzgutachter zufallsweise beauftragt. An die Stufe der Stoffsammlung und Darstellung schließt sich das der Beurteilung an. Zugleich mit jeder Beurteilung, unter Prüfung und Berichterstattung jeweils unter den verschiedenen biotelen Aspekten, erfolgt diejenige über den Kreis der von Lösungsvorschlägen Betroffenen und eine grobe Abschätzung des Betroffenheitsgrades. Auch ist die Zuordnung zu Veto- und Tabuliste zu Beginn der Begutachtung schätzungsweise vorzunehmen und sogleich der Zentrale weiter zu vermitteln zwecks Entscheidung über Fortsetzung der Begutachtung..

3. Der Verein oder Verband berichtet in etwa von ihm herausgegebenen Periodika kurz von den biotelen Gutachtenaktivitäten und unterstützt diese auch bei anderen Gelegenheiten werbend.

SDW erhält von der Mehrheit der Mitglieder nach entsprechender Korrespondenz untereinander eine schriftlich abgefaßte Satzung, welche auch die Eingriffsrechte in ihre Tätigkeit regelt.

Ich bitte Sie darum, sich durch Beitritt und Mitarbeit dafür einzusetzen, daß der Einfluß der Vernunft durch die Zusammenarbeit und Einheit der Wissenschaft gestärkt wird. Eine strikt agnostische Haltung und das Eintreten für größere Toleranz in eigener Duldsamkeit gegenüber Andersdenkenden soll vor Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und Verletzung von Überzeugungen, aber auch vor weltanschaulich unterlegten gegenseitigen Anfeindungen schützen oder doch auf sie dämpfend einwirken. Andere als über den Gutachtenprozeß geprüfte politische Ansichten dürfen von Seiten der SDW nicht öffentlich vertreten werden; in den parteipolitischen Meinungsstreit hat sich SDW also nicht einzumischen. Einzig die biotele Grundposition, wonach eine möglichst gestreckte Dauer des planetarischen Lebensprozesses und der Menschheit innerhalb desselben angestrebt wird, gegen eine explosive Kurzentwicklung unter Bevölkerungsmaximierung — wie sie derzeit zumindest als schicksalhaft hingenommen wird — soll auch auf die Gefahr hin vertreten werden, daß es sich um eine bloße Meinung weltanschaulicher Art handelt.

Jegliche Preisgabe von personenidentifizierbarem Wissen oder von solchem, das der gesetzlichen, insbesondere einklagbaren Schweigepflicht unterliegt, ist zu unterlassen; in Verdachtsfällen sind die jeweiligen Gegengutachter dazu verpflichtet, die Zentrale auf die mutmaßliche Verletzung dieser Vorschrift noch vor Veröffentlichung zu unterrichten, um dem Übelstand abzuhelfen.
Fachwissen, nicht Insider-Wissen, ist gefragt.

ANMELDEFORMULAR

Dem Esel war zu wohl geworden,
da ging er Tanzen
auf' s  Eis;
nachdem er einmal eingebrochen
war ihm im großen ganzen
nicht mehr so heiß.

Nur die Fläche bestimmt die kreisenden Bahnen des Lebens:
Ist sie glatt, so vergißt jeder die nahe Gefahr.

Jeder zeigt hier, was er vermag! nicht Lob und nicht Tadel
Hielte diesen zurück, förderte jenen zum Ziel.

Schwimme, du mächtige Scholle, nur hin! und kommst du als Scholle
Nicht hinunter, da kommst du doch wohl als Tropfen ins Meer.

Johann Wolfgang v. Goethe 

An die Femino-Öko-Pazifisten
Sprech'  mir keiner von der Erd' Erwärmung
ich spür', daß sich das Eis vermehrt,
seitdem das Wasser sich verknappt. 

Hé Alétheia. Die Wahrheit. 

Gar öfters hat die Wahrheit nackt
unseren Dichter angepackt;
und macht er darauf einen Vers,
nannte man in kurzerhand pervers:
während man seine Augen weidet
an Wahrheit, wenn sie leicht bekleidet.

Für Wahrheit ist es manchmal  angezeigt,
daß sie versteckt im Abendkleid,
denn geht' s um wesentliche Zwecke,
geziemt' s, daß man sie recht verdecke.

Und bei der Wahrheit, die umstritten,
verdirbt die Sicht die guten Sitten;
verbind` die Augen zu der Täuschung Lasten,
du kannst die Wahrheit dann ertasten.

 

Verirrt im Nebel (Ein Wintererlebnis)

Verirrt im Nebel, aus hellem Sonnenschein
ganz plötzlich eingehüllt;
die feuchte Last, sie prasselt
von graubärtigen Tannen.
Am Notschrei sind wir schon vorbei
Mama und ich, der Bub, auf unsern Skiern.
                      Da setzt der Sturmwind ein:
ist' s nicht als ob die Geister jagen
und in das Brausen mischt sich's
                   wie ein helles Pferdewiehern?

Vom Schauinsland
drüben ist im Nu nichts mehr zu sehen;
sieht man doch Hand
                 und Finger nicht vor Augen.
Die Schwarzwaldgeister haben sich
                   verschworen,
die Masken sind jetzt auferstanden,
                    neu geboren,
sind Sie' s, die uns der Sicht berauben?
Wenn wir jetzt nicht zusammenstehen,
allein ist jeder bald verloren;
             gefangen
in solcher Unbill der Natur,
                  retten uns nur
die Nebelstangen.

    Dieweil der eine bange
   sich klammernd wartet
ist es am andern,
daß er zur Suche startet,
       zu wandern
nach der nächsten Stange
     und schreit: 
"Ich hab' sie!"
Die warmen Sachen aus dem Rucksack,
Pullover, Hosen,
haben wir längst uns überzogen,
bei solchem Wetter
             die Bretter 
hängen schwer an ihren Riemen;
es klumpt der nasse Schnee,
der Stöcke Teller versinken oft
     im Uferlosen;
                                o weh!
         der Weg, unkenntlich,
dehnt sich weit
             ja schier unendlich.

„Es geht jetzt abwärts,
                                wir geraten 
gewiß nach Muggenbrunn
und das liegt noch weit unten,
                      zu dumm",
hör' ich die Mama sagen,
während wir g' rad 
                zusammen sind.
Da plötzlich reißt der Wind
den Vorhang auf;
          verjagt die Nebelschwaden.      
                Nur für Sekunden, 
für einen Augenblick
erkennen wir der Stangen Reihen,
wie sie sich in der Gabel teilen.
Wir wählen jetzt die linken
                      und sinken,
                               dieweilen
                       wieder blind
                     zurück
in dicke Nebelsuppe.

Jetzt geht es aufwärts,
heftiger fegt auch der Wind,
                                      nein Sturm,
     hier gibt es keine Tannen,
    mit eisigen Kristallen
wie Messer schneidet' s ins Gesicht;
wir hätten kaum etwas gesehen,
wollte der Nebel auch vergehen,
              Stunden zerrannen,
im Laufen und im Fallen,
bei fühllos starren Händen,
und doch mußte der Berg
           doch einmal enden,
      steht oben doch der Feldbergturm.

Die Dämm' rung senkt' sich ganz herab,
die Mutter kauerte sich nieder:
„ich kann nicht mehr,
               laß uns hier bleiben,
es wird nicht schlimm sein
                    im Schneetreiben,
der Kältetod ist leicht zu leiden,
und sie erzählt von dem Professor,
                        der im Kreis verloren,
wenige Schritte
                                entfernt vor
    seiner Hütte
                                           erfroren
aufgefunden:
„Es ist nicht schlimm,
                                wenn man erfriert!"
Ich aber zog sie hoch,
          ich wollte noch
        am Leben bleiben;
mein Buch zu schreiben:
Und so schleppten wir uns weiter,
                  weit' re Stunden
                                      füllend,
bald der eine, bald der andre,
die Stangen sichernd und brüllend,
                     wenn, wie geplant,
                            die nächste aufgespürt.

                                     „Sollten
wir zum Seebuck kommen,
             der Überhang der Wächte dort
reißt uns als Lawine in den Abgrund fort
wie sie schon oft nach unten rollten",
meint noch die Mutter, ich aber ahnt'
ganz plötzlich einen Schatten:
„ganz weit ein Wald", 
           schrie ich und stieß,
                  ja knallt'
mit der Spitze meines Skies
                        auf harten Stein;
'ne Mauer dann ertastend,
Nach Lage, Größe, Schräge
        mußt' es das Denkmal sein,
das dem Eisern' Kanzler
man hat erricht'
               dicht
                    vor jener Wächt'.
Es findet sich die Tür,
und sie ist unverschlossen.
                       „Hier,
             bleiben wir",
 so hat Mama
                   beschlossen:
„wir bleiben da,
denn draußen ist es schlecht".
             Ja vor dem Sturm war Schutz,
und tat doch nicht viel gegen Kälte nutz,
   der Magen leer,
die Beine schwer,
                's könnt' uns das Leben kosten:
„Ich bleibe nicht hier drin!,
                   will nicht erfrieren!"

    Ich bettle unverdrossen,
brauch' starke Überredung,
es dann doch weiter zu probieren,
etwas zu tun,
                             denn unten ge'n Osten
       liegt nun
gewiß der Gasthof.

Eine Strecke, sonst hochbegehrte Abfahrt,
stemmen wir uns stückweis'  weiter,
                                          ganz erstarrt,
                               um uns leider
nur die bitterkalte Nacht,
uns die Beine schwer verbleiend
            doch hab' acht!
horch einmal, da vorn
     tönt das Nebelhorn!
     Kraft 
    und Hoffnung uns verleihend,
               denn nun hab' n wir gute Karten.

Geschafft!
Endlich angekommen
am Feldberg' Hof,
           aufgenommen
von der warmen Stube,
         (wie wir damals es empfanden.
denn Heizung war ja kaum vorhanden.)
Mama mit vom Reif
       schneeig weiß-
en Haaren,
                   wie die auseinander starrten!
langsam auch erwacht
In unseren Gliedern 
         Leben wieder.
Wer hätt'  d' rauf gewettet
nach so schwier 'gem Wandern?
Laß'  sie feiern doch die andern
Leut'
                    ihre Feste,
wir, wir waren
heut',
                  weil gerettet,
doch die froh' sten Gäste.

Das Buch,
inzwischen ist es abgefaßt,
es stapelt sich hier in Paketen,
doch keiner will es lesen;
an Nebel fehlt es nicht; ich steckte
auch die Stangen;
wer wagt mit mir nun den Versuch?
Den richt' gen Zeitpunkt abgepaßt,
laßt uns doch vorwärts treten,
es braucht nicht vieler Spesen,
als daß man nicht entdeckte,
was alles zu erlangen!