EPILOG

Karfreitag 200036 (Schlußzitat)

Kam nicht das Heil
aus der Wüste?
— Wie ein Meer
mit ferner Küste
liegt der Sand im farbigen Schimmer
der schon schiefen Sonne.  

Weil
die Einsamkeit
du hier findest
und den Kampf genügsamen Lebens,
suchst du hier nicht vergebens:
immer
findest du hier die Ruhe,
das Glück,
die Wonne
erstarrter Wellen
und wandelnder Berge,
sichtbar kriechende Zeit,
wo die Menschen wie Zwerge
sind.  

Ohnmächtig, klein
wird da jeder,
muß man sein,
geduckt im heulenden Wind.  

In die Wüste,
in das Reich seiner Väter
zieht,
es auch immer
zurück
den König,
der Haschemiten
aus grüner Oas‘,
aus dem Luxuspalast.
„Geschwind“,
treibt Abdullah den Wächter,
„schlag’ mir nicht Wurzeln,
gib Gas
ein wenig!“,
vorbei an Kamel-
en tuchumhüllter Nomaden
ohne Hast.  

Öl-
aktien mögen steigen
und purzeln:
Handel
ist Wandel,
Brausen
und Schweigen,
hier draußen
im Zelt,
ist die Welt
noch beladen
mit Entbehrung und Streit,
mit Freiheit und Frieden,
kurz mit Leben,
eine Schale Tee:
ein Vermögen.  

Auf dem Kamm
einer Düne, der Befehl:
„Halt an! Steh !
Laßt uns hier bleiben!“

Abdullah streift ab
seine Träume,
steigt aus dem Jeep,
zieht die Luft durch die Brieden
und breitet die Arme aus
der Heimat entgegen,
die ihm so teuer und lieb,
sein Zuhaus':
„Endlich keine Bäume!“